Sonntagsgedanken

Fri, 24 Apr 2020 10:17:16 +0000 von Mathias Dittmar

Gottesdienst Sonntags
Was bleibt: Gedanken in besondere Zeiten
 
Es sind besondere Zeiten, in denen wir gerade leben. Die Schöpfung atmet auf. Die Luft ist klar. Vögel bauen ihre Nester. Überall grünt und blüht es. Wird dieser Sommer ein Sommer der Gnade? Die liturgische Passionszeit liegt hinter uns. Der freiwillige „7-Wochen-Ohne-Selbstverzicht“ übersatter Wohlstandsmenschen verlor sich in den Einschränkungen der Corona-Pandemie. Inzwischen wurde Jesus wieder einmal die Dornenkrone aufgesetzt. Und die Menschheit, die so genannte Krone der Schöpfung, trägt die unsichtbare Covid-19 Krone. Verdrängt, verleugnet wird allerorten die Realität. Es gibt neunmalkluge Reden und, Gott sei Dank, auch kluge Hinweise. Manche von längst verstorbenen Menschen wie von der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Sie hatte bereits vor Jahrzehnten herausgefunden, wie ein Mensch auf eine unausweichliche schlechte Botschaft/Diagnose reagiert. 

Stufe Eins: Verleugnung. „Ach, das ist alles halb so schlimm. Das betrifft nur die anderen. Ich habe damit nichts zu tun“ - 
Stufe Zwei: Aggression. „Warum haben DIE nicht aufgepasst? Die sind schuld? Ich habe mich immer richtig verhalten, und nun trifft es mich! Das ist ungerecht! - 
Stufe Drei: Depression. „Es hat alles keinen Sinn. Ich will allein sein. Ich kann nicht mehr.“ - 
Stufe Vier: Verhandeln. „Vielleicht können wir doch wieder gemeinsam feiern. Mit 15 Leuten oder besser mit 50. Oder nur einmal am Tag nur eine Person umarmen. Oder doch alles beim Alten lassen wie es früher war. Die Wirtschaft muss weiterlaufen.“ - 
Stufe Fünf: Annehmen/Gelassenheit. „Bisher brauchte ich Dinge, die waren genau genommen Ballast. Was früher richtig und gut war, ist jetzt falsch und schlecht. Ich entdecke mein Leben neu. Ich bin dankbar für jeden geschenkten Lebenstag.“

Das Corona-Virus ist moralisch weder gut noch böse. Es ist nicht von Gott geschickt. Es zeigt uns aber unsere Grenzen. Und es zeigt uns unsere Verantwortung für unser Handeln. 

Ich höre in diesen Zeiten die Worte der Bibel noch einmal ganz anders: Tiefer, mich in meiner ganzen Existenz betreffend. Diese Bibelworte sind viel mehr als nette schöngeistge Anregungen. Schnell einmal aufgeblättert ist hier eine winzige Auswahl einiger Bibel-Worte…

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln (Aus Psalm 23).
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, dass du nicht erschrecken musst vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt (Aus Psalm 91). 
Ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort (Aus Psalm 119).
Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir (Aus Psalm 139).
Und wenn sie (Hunger) leiden, werden sie zürnen und fluchen ihrem König und ihrem Gott, und sie werden über sich blicken und unter sich die Erde ansehen und nichts finden als Trübsal und Finsternis; denn sie sind im Dunkel der Angst und gehen irre in Finsternis. Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind (Aus Jesaja 8).
O dass du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen. Dein Name würde nicht ausgerottet und nicht getilgt werden (Aus Jesaja 48). Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen (Aus Matthäus 26).
Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (Aus Lukas 23).
In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden (Aus Johannes 16).
Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben (…) uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn (Aus Römer 8).
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen (Aus 1. Korinther 13).

Bleiben Sie wohlauf!
Ihr Mathias Dittmar
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