Wem vertraue ich?

Mon, 18 Feb 2019 21:05:44 +0000 von Martin Tuttas

"Gesegnet der Mensch, der auf den Herrn vertraut und dessen Hoffnung der Herr ist.

Er ist wie ein Baum, der an Wasserbächen gepflanzt ist und zum Bach seine Wurzeln ausstreckt."

(Jeremia17,7+8)

Noch nie wurde so viel um unser Vertrauen geworben. Alle wollen unser Vertrauen:

die Medien, Politiker, Parteien, Firmen, Geschäfte mit ihren Warenprodukten, Fußballvereine, Onlineportale. Bei genauerem Hinsehen stellen wir dann fest, dass hinter den Bemühungen ein rationales Kalkül steht mein Vertrauen zu gewinnen, damit ich dann entsprechend, positiv auf das mir Angebotene reagiere. So entsteht eine Spannung zwischen einem Vertrauensbegriff, der auf dem Teilen von nicht materiellen Gütern beruht, und einem Vertrauensbegriff, der benutzt wird, um Dienstleistungen zu vermarkten.
Was heißt eigentlich Vertrauen? Es gibt eine Definition aus dem 18. Jahrhundert, die ich hier zitiere: "Vertrauen besteht, wenn ich davon ausgehe, dass dem anderen an meiner Sicherheit und Wohlfahrt gelegen ist."
Wem soll, kann ich also Vertrauen? Ein Vertrauen, das mich an all meinen Lebensprozessen und Umwerbungen nicht betört, allein mein gelingendes Leben im Blick hat, mein Leben segnet, mit Hoffnung erfüllt, in mir jenes Ur- Vertrauen hineinlegt, das mir Sicherheit und Urteilskraft gibt, die Geister, die um mein Vertrauen werben zu unterscheiden.

Das Vertrauen wächst, je mehr ich aus Gott heraus mein Leben gestalte.
Es ist der innere Weg, der erwächst, wenn ich mir bewusst werde, täglich neu, dass Gottes Gegenwart mich umgibt, mit jedem Atemzug. Denn in jedem Atemzug ereignet sich das Geschenk des Lebens immer neu. Gott atmet in allem, was lebt (Hildegard von Bingen).
Überall, wo ich bin, kann ich mich bewusst an das Urvertrauen der Gegenwart Gottes erinnern, wenn ich einen Moment inne halte, tief und bewusst durchatme, um dabei das Verbindende mit der ganzen Schöpfung wahrzunehmen, von der ich ein Teil bin.

Impulse
  • Wem Vertrauen Sie in Ihrem Leben?.
  • Lassen Sie sich inspirieren zu der kleinen beschriebenen spirituellen Alltagsübung.
Diese Spur wurde Ihnen gelegt von Heinz Lenhart
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