Gegen das Vergessen Gedenken an Peter Deutschmann am 10. August 2019 vor der Kirche in Eschede.

Mon, 05 Aug 2019 14:07:37 +0000 von Martin Tuttas

© Netzwerk Südheide
Am Sonnabend, dem 10. August 2019, findet um 10.00 Uhr, an der Evangelischen Johanniskirche, Osterstraße, 29348 Eschede, eine Gedenkveranstaltung für Peter Deutschmann statt. Die Veranstaltung wird gestaltet von denen im "Netzwerk Südheide gegen Rechtsextremismus“ organisierten Gruppen.

Am 09.08.1999 wurde Peter Deutschmann von zwei Escheder Neonazis in seiner Wohnung überfallen und so misshandelt, dass er an den Folgen verstarb. Peter Deutschmann hatte sich damals verbal gegen das „Skinhead-Getue“ der beiden Neonazis Marco Siedbürger und Johannes Kneifel zur Wehr gesetzt. Aus Wut über die Kritik an ihrem neonazistischen Gehabe verschafften sich die beiden Täter Zutritt zu Peter Deutschmanns Wohnung, traten und schlugen auf den 44-Jährigen ein, misshandelten ihn mit Glasscherben. Sie zertrümmerten seinen Kehlkopf und fügten ihm zahllose Schlag- und Schnittverletzungen zu. Um zu verhindern, dass Peter Deutschmann Hilfe holen konnte, zerstörten sie das Telefon. Dann verschwanden sie und ließen das Opfer stark blutend und schwer verletzt zurück. Als Nachbarn Stunden später die Hilferufe hörten, kam jede Rettung zu spät. Peter Deutschmann starb im Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Das Landgericht Lüneburg verurteilte im Januar 2000 beide Täter wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung mit Todesfolge zu einer fünfjährigen Jugendstrafe; einen politischen Hintergrund wollte es nicht erkennen. Allerdings bestätigte die Bundesregierung nur einen Monat später, im Februar 2000, dass Peter Deutschmann aus fremdenfeindlicher Motivation getötet wurde.

Diese schreckliche Tat fand vor 20 Jahren statt. Wir wollen am 10. August 2019 um 10.00 Uhr an Peter Deutschmann gedenken. Gleichzeitig wollen wir darauf aufmerksam machen, dass Neonazis immer noch Menschen bedrohen, verprügeln und töten. Wir wollen, dass Menschen hinschauen, wenn sich menschenverachtendes Reden und Handeln breitmacht, wir wollen, dass Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit als wirkliche Probleme erkannt und nicht kleingeredet werden. Und da sind wir alle gefragt: klare Grenzen ziehen zu denen, die andere in Worten oder Taten diskriminieren, herabwürdigen und bedrohen. Hinschauen und laut „Stopp“ sagen! Null Toleranz für Nazis.
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