
© Gemeindebrief
4. Mose 14,18: Der HERR ist geduldig und von großer Barmherzigkeit und vergibt Missetat und Übertretung, aber er lässt niemand ungestraft, sondern sucht heim die Missetat der Väter an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied.
Alexander Gauland: „Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte.“ - „Man muss uns diese zwölf Jahre nicht mehr vorhalten. Sie betreffen unsere Identität heute nicht mehr.“
Lukas 17,3: Wenn dein Bruder Schuld auf sich geladen hat, dann weise ihn zurecht. Bereut er sein Handeln, dann vergib ihm!
Ursula von der Leyen, David Sassoli, Charles Michel: „Der Holocaust war eine europäische Tragödie, ein Wendepunkt in unserer Geschichte. Sein Vermächtnis ist Teil der DNA der Europäischen Union. Die Erinnerung an die Schoa ist kein Selbstzweck. Vielmehr gehört dieses Gedenken zu den Eckpfeilern der Werte eines Europas, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und durch Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Grundrechte schützt.“
Menschen machen sich schuldig. Vom scheinbar harmlosen Kleinen bis hin zum unfassbar Großen. Durch Mitmachen oder durch Wegschauen. Sich schuldig machen, hat tiefgreifende Folgen sowohl für die Schuldigen als auch für Mitmenschen und Umwelt. Damals, heute und Generationen später. Verleugnung von Schuld schafft die Schuld nicht aus der Welt. Das wissen auch die Nachkommen der Schuldigen. Zumindest ahnen sie es. Sie erben die offenen Rechnungen, die sie im Leben nicht bezahlen können. Man kann versuchen, die Schuld abzustreiten und loszuwerden. Mit juristischen Winkelzügen oder mit Sündenböcken, die man statt seiner selbst für schuldig erklärt und in die Wüste schickt. – Das alles befreit einen nicht von der Schuld! Im Gegenteil: Uneingestandene, ungesühnte, abgewälzte Schuld schafft nur immer mehr Schuld. Sie zerstört Leben!
„Herr, erbarme dich!“ - Das kann die Lösung sein: Das bedingungslose Eingeständnis der Schuld. Erst damit kann mir Schuld vergeben werden, wenn ich sie eingestehe als einzelner Mensch, als Familien- oder Gruppenmitglied, als Volk, als ganze Menschheit.
Vorschlag: Ich gestehe mir selbst zuerst einmal die Schuld ein. Meine ureigene und die ererbte. Ohne Wenn und Aber. Dann bitte ich um Verzeihung. Wen? Als Christ bietet sich für mich Christus an, der selbst am Kreuz noch ein gutes Wort für mich eingelegt hat: „Herr, vergib ihnen…“
Ihr Mathias Dittmar,
Pastor in Suderburg