Die Sonne lacht vom Himmel. Die Wiese neben dem Mühlenteich ist ein Freiluft-Kirchenraum. Der Brunnen plätschert. Bänke müssen noch dazugestellt werden, weil die für über 200 Gäste bereitgestellten Plätze nicht ausreichen. Eine benachbarte Tauffamilie hilft aus und schafft Platz für zwanzig weitere Personen. Für jede der fünf Tauffamilien steht ein Hocker als Tauftischchen auf Augenhöhe für die anwesenden Kinder bereit. Auf dem weißen Handtuch mit der Zusage "Du bist ein Gottesgeschenk" steht die Taufkerze. Die Taufschalen kommen dazu. Die haben die Tauffamilien selbst mitgebracht. Nach der Taufe werden sie ein besonderes Erbstück werden. Zu Beginn des Gottesdienstes tritt die neue Konfirmandengruppe ans Mikrofon und stellt sich namentlich vor. Die Namen der Verstorbenen und des neuen Hochzeitspaares werden verlesen. Mitten in der versammelten Gemeinde sitzt Benjamin Hermes am "Halleluja-Diesel", einem ehemaligen Feldharmonium. So reicht der Klang an alle heran. Der Höhepunkt dieses Pfingstgottesdienstes ist die Taufe. Patinnen und Paten der fünf Täuflinge schöpfen Wasser aus dem Brunnen, manche bringen Wasser von ihren jeweiligen Wohnorten mit, und Pastor Mathias Dittmar gießt warmes Wasser dazu. Die Familien stellen sich zu ihren Taufschalen. Die Namen der Kinder werden verlesen. Und zu den Worten "Wir taufen euch im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes" streicheln Kinder und Angehörige das Taufwasser auf die Köpfe der Täuflinge. Die anschließenden Glück- und Segenswünsche werden mit Beifall bedacht... "Schlagt froh in die Hände, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall! (Mathias Dittmar)
Das ist keine Auto-Werbung! In diesem Jahr fällt der letzte Sonntag der Osterzeit auf das letzte Maiwochenende. Diese Osterzeit hatte es in sich: Man spricht von Zeitenwende und meint einen grausamen Krieg, der einem dieses Mal nicht gleichgültig ist, weil er neben unsäglichem Leid, das alle Kriege erzeugen, vor Augen führt, dass man jahrelang den falschen Rubel rollen ließ.
Die Bedrohung der Lebensgrundlagen durch den Klimawandel gerät dabei in Vergessenheit, wenn sie je ernsthaft im Bewusstsein war. Die Klimakatastrophe rutscht auf der Tagesordnung nach hinten. Doch vergessen wir einmal die globalen Herausforderungen der Menschheit für einen kleinen Moment.
Es gibt noch genügend regionale. EXAUDI, HÖRE! – Da hörte man zum Beispiel kurz vor Ostern von der »K-Woche«. K wie »keine Ahnung« oder »kann mir doch egal sein«? Oder man hörte in einem »Gottesdienst« an einem Ort, der sich selbst als ein Friedensort bezeichnet, an dem soziales Engagement, Spiritualität und Nachhaltigkeit einander die Hand reichen, sinngemäß, dass Kirche und Vereine überflüssig seien und dass die meisten der Anwesenden eh nicht an Gott glaubten. Spiritualität? O komm, du Geist der Wahrheit, und kehre bei uns ein, wo Unglaube und Torheit sich brüsten!
Und mittendrin in dieser Zeit gibt es einen kirchlichen Auftrag. Nein, nicht Trost und Zuversicht und Lebenshoffnung zu spenden, mit den Kräften, die der Geist Gottes uns für diese Aufgabe schenkt, sondern Hunderttausende von Euros einzusparen, um dem selbst erklärten Relevanzverlust von Kirche Rechnung zu tragen. Wir sparen, koste es, was es wolle!
Der Sonntagsname EXAUDI bezieht sich auf den 27. Psalm. »HERR, höre meine Stimme, wenn ich rufe; sei mir gnädig und antworte mir!« Angerufen sind nicht wir, sondern Gott. Das setzt noch einen Funken Gottvertrauen voraus. Sonst würde Gott gar nicht gerufen werden. Bereits der Anfang des Psalms verbreitet Zuversicht: »Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?« Hier atmet der Geist der Osterzeit mitten in Krieg und Terror, Unglauben und Torheit.
Und mittendrin im unerhörten Leid dieser Welt heißt es damals wie heute: »Ich glaube aber doch, dass ich sehen werde die Güte des HERRN im Lande der Lebendigen.« Ich finde, das hört sich gut an!
Barmherziger Gott, wir klagen dir unser Leid und unsere Ohnmacht. Der Friede in Europa ist zerbrochen. Wir sehen die Not. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Hunderttausende kämpfen miteinander. Tausendfacher Tod bringt Leid für Generationen und Trauer bei allen, die geliebte Menschen verlieren. Familien suchen Schutz in Bunkern und U-Bahn-Stationen. Junge Männer fuhren in ein Manöver und wussten nicht, dass sie in einen Krieg geführt wurden. Kinder lernen die Angst und werden das nie vergessen können.
Herr, erbarme dich und lass Frieden werden. Wende die Herzen derer, die vom Tod das Leben und von Gewalt den Frieden erwarten. Stärke alle, die für Vernunft und Gerechtigkeit arbeiten und gib ihrer Arbeit Frucht. Hilf, dass die Stimmen der Versöhnung und der Mäßigung Gehör finden. Lass diejenigen, die sich an dieser Gewalt nicht beteiligen wollen, Wege finden, wie sie ihrem Gewissen folgen können.
Herr, erbarme dich und lass Frieden werden. Wende das Schicksal aller Menschen in der Ukraine, die Existenz, Heimat und Geborgenheit verlieren. Gib, dass sie die Hilfe finden, die sie jetzt brauchen. Stärke alle Menschen guten Willens, die ihnen beistehen mit offenen Händen und offenen Herzen. Hilf auch denen in Russland, die diesen Krieg nie wollten und doch seine Folgen tragen müssen. Ermutige alle, die dort unter großen Opfern gegen diesen Krieg ihre Stimme erheben.
Das bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder, der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Молитва за мир в Україні (ukrainisch)
Милосердний Боже, ми взиваємо до тебе через наше горе і наше безсилля. Мир у Європі – знищений. Ми бачимо нужду. Мільйони людей змушені втікати. Сотні тисяч воюють між собою. Смерть тисячі людей принесла страждання і смуток усім, які втратили своїх близьких. Сім’ї шукають захисту в бункерах та станціях метро. Молоді юнаки їхали на тренування і не знали, що їх відправили на війну. Діти досвідчили страх і не зможуть його ніколи забути.
Господи, помилуй нас і подай нам мир. Наверни серця тих, які очікують від смерті життя і від насилля – миру. Скріпи всіх, які стараються про здоровий глузд та справедливість та зроби їхню працю плідною. Допоможи, щоби голос примирення та стриманості був почутим. Дай тим, які не хочуть брати участь у цьому насиллі, зрозуміти, як іти за голосом власної совісті.
Господи, помилуй нас і подай нам мир. Подай кращу долю всім людям в Україні, які втратили засоби для існування, домівку та захист. Дай, щоб вони знайшли допомогу, яку зараз потребують. Скріпи усіх людей доброї волі, які підтримують їх, простягаючи свою руку та відкриваючи своє серце. Допоможи також у нужді тим росіянам, які ніколи не хотіли цієї війни та все ж мусять нести її наслідки. Скріпи всіх, котрі там, потерпаючи, виступають проти цієї війни.
Просимо це через Ісуса Христа, нашого Господа і Брата, який з Тобою і Святим Духом живе і життя подає на віки віків.
Амінь.
Молитва о мире в Украине (russisch)
Милосердный Боже, мы приносим Тебе наши страдания и бессилие. Мир в Европе нарушен. Мы видим Нужду. Миллионы людей спасаются бегством. Сотни тысяч воюют друг с другом. Тысячи смертей несут страдания целым поколениям и горе всем тем, кто теряет близких. Семьи ищут убежище в бункерах и на станциях метро. Молодые люди отправлялись на учения, не зная, что их ведут на войну. Дети переживают страх, который они никогда не смогут его забыть.
Господи, смилуйся и даруй мир. Обрати сердца тех, кто ищет жизнь в смерти и мир в насилии. Поддержи тех, кто трудится во имя благоразумия и справедливости, чтобы их труды принесли плод. Сделай так чтобы услышаны были голоса, призывающие к примирению и остановке насилия. Даруй всем, кто не хочет участвовать в этом насилии, найти способы следовать зову их совести.
Господи, смилуйся и даруй мир. Измени судьбу всех людей в Украине, тех, кто теряет свои дома, кто больше не чувствует себя в безопасности у себя на Родине и вынужден бояться за свою жизнь. Даруй им найти помощь, в которой они сейчас нуждаются. Укрепи всех тех, кто протягивает им руку помощи и от всего сердца сопереживает им. Помогите также и людям в России, тем, кто никогда не хотел этой войны, но вынужден нести на себе ее последствия. Поддержите всех тех, кто рискуя собственными безопасностью и благополучием протестует против этой войны.
Об этом просим мы тебя, Господи, во имя Иисуса Христа, нашего Господа и брата, который с Тобою в единстве Духа Святого живет и жизнь дает во веки веков.
der Krieg in der Ukraine bestürzt. Auch wenn wir uns das Leid in diesem Land kaum vorstellen können, leiden wir mit. Auch wir in Deutschland spüren Angst und Bedrohung. Bei alten Menschen steigen Erinnerungen aus Kriegszeiten auf, jüngere Menschen erleben zum ersten Mal Krieg in Europa. Viele von uns haben das Bedürfnis, Gott Leid zu klagen, Gott um Frieden zu bitten, für alle Leidenden um Kraft zu bitten.
Diese Rundmail ist nicht der Ort für grundsätzliche Positionierungen zu diesem Krieg.
Hierzu verweisen wir auf die Website der Landeskirche, auf der u.a. Stellungnahmen kirchenleitender Personen und Gremien zum Krieg in der Ukraine zusammengetragen sind: Hilfe für die Ukraine (landeskirche-hannovers.de)
An dieser Stelle möchten wir Hinweise geben, wie Sie in den Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Einrichtungen notleidenden Menschen, die im Kriegsgebiet leben, auf der Flucht sind oder als Geflüchtete in unser Land kommen, wirkungsvoll helfen können. Außerdem möchten wir Sie bei Ihrer kirchlichen und diakonischen Arbeit, die sich auf den Ukrainekrieg und dessen Folgen beziehen, unterstützen.
Zentrale Informationsportale der Diakonie und der Landeskirche:
Eine Übersicht, welche Hilfe die Menschen in der Ukraine aktuell benötigen und wie Geflüchtete in unserem Land unterstützt werden können, stellt die Diakonie Niedersachsen auf ihrer Internetseite zur Verfügung. Die Informationen werden regelmäßig aktualisiert.
Auf der Website der Landeskirche finden Sie über den o.g. Link aktuelle Informationen zu Spendensammlungen, Stellungnahmen kirchenleitender Personen und Gremien sowie Material für Friedensandachten sowie Anregungen für die Konfirmandenarbeit. Auch diese Seite wird ständig aktualisiert.
Hinweise für finanzielle und praktische Unterstützungsmöglichkeiten:
Nach Rücksprache mit den Fachleuten der Diakonie und der Diakonie Katastrophenhilfe können Sie mit folgenden Maßnahmen am besten helfen:
· Geldspenden: Aktuell können Sie am besten helfen, indem Sie die Diakonie Katastrophenhilfe finanziell unterstützen. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat umgehend ein Hilfsprogramm gestartet und tut alles, um das Überleben der Menschen zu sichern. Im ersten Schritt wurde ein Nothilfe-Fonds über 500.000 Euro für die Ukraine-Krise bereitgestellt. Die Partner der Diakonie Katastrophenhilfe in der Ukraine und den Nachbarländern sind vor Ort gut vernetzt und kundig im Lande und können damit schnell und unbürokratisch Nothilfe leisten. Zu den Soforthilfen gehören beispielsweise Nahrungsmittel, Trinkwasser oder die Bereitstellung von Notunterkünften. Hierfür bitten wir Sie um Geldspenden über die Diakonie Katastrophenhilfe. Eine gute Möglichkeit ist es, wenn Sie Aktionen, Konzerte o.ä. vor Ort organisieren, um zu Geldspenden aufzurufen.
· Kleider- und Sachspenden: Die Diakonie Katastrophenhilfe nimmt keine Sachspenden entgegen. Hilfsgüter wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleider und Plastikplanen für Unterkünfte werden in der Regel auf lokalen und regionalen Märkten eingekauft. Damit ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter den genauen Bedarf treffen. Zudem sind die Kosten geringer und die regionale Wirtschaft wird gestärkt.
Die Deutsche Kleiderstiftung hat Sachspenden für die Ukraine entgegengenommen. Allerdings hat es in den letzten Tagen eine überwältigende Hilfsbereitschaft gegeben, sodass im Moment keine Sachspenden mehr angenommen werden können. Die Kapazitäten sind ausgeschöpft. Hier können Sie sich für den Newsletter anmelden, über den die Kleiderstiftung darüber informiert, wann Sachspenden wieder entgegengenommen werden können.
· Hilfstransporte: Dringend raten die großen Hilfsorganisationen davon ab, selbstständig Hilfstransporte in die Grenzregionen zur Ukraine zu organisieren. Die vor Ort tätigen Hilfsorganisationen haben den besten Überblick über die benötigten Güter. Für eine schnelle Hilfe ist es zudem notwendig, dass die Hilfsgüter möglichst vorsortiert in die Region kommen.
· Wohnraum für Geflüchtete: Falls Sie Wohnraum haben und diesen gerne den ankommenden Menschen anbieten möchten, wenden Sie sich bitte an Ihre Gemeinde/ Kommune vor Ort. Eine Übersicht finden Sie hier. Sie können sich auch auf dem Portal #UnterkunftUkraine registrieren, wenn Sie Wohnraum zur Verfügung stellen möchten.
Hinweise zu Friedensandachten und zum Glockenläuten:
Viele kirchliche Akteurinnen und Akteure laden zu Friedensandachten ein und rufen dazu auf, zu bestimmten Zeiten Glocken zu läuten. Hinzu kommt, dass in den Social Media Kanälen unterschiedliche Aufrufe zum Glockenläuten, teilweise auch anonym, erfolgen. Dieses vielfältige Engagement führt leicht dazu, dass die Kraft gemeinsamen, überregionalen, vielleicht sogar internationalen Handelns verloren geht. Hier scheint es sinnvoller, sich als Kirchengemeinde selbstbestimmt Orte, Zeiten und ggf. regelmäßige Termine für Andachten zu suchen, diese lokal, überregional abzustimmen oder sich Aufrufen der EKD (die EKD schlägt Friedensgebete an jedem Montag vor) oder ökumenischer Initiativen anzuschließen. Wenn wir als Landeskirche oder als Konföderation einen Aufruf planen sollten, geben wir dies rechtzeitig bekannt.
Das Glockenläuten drückt die Einladung zu gemeinsamer Andacht und zum gemeinsamen Gebet aus und sollte darum mit Andachten oder ggf. der Öffnung der Kirche zum stillen Gebet verbunden werden. Der Glockenklang hat immer den Absender „(ev.) Kirche“. Er bezieht sich auf das Evangelium, auf die Gottesbeziehung, auf die Gemeinschaft der Betenden. Diese Zusammenhänge sollten immer erkennbar bleiben. Darin liegt die Kraft der Glocken als wortloser aber wertvoller Zeugen des Evangeliums.
Wir danken Ihnen für Ihr Engagement für notleidende Menschen und für den Frieden.
Fürbitte für alle Notleidenden in diesem Krieg wie auch in anderen Kriegen dieser Zeit, Fürbitte für diejenigen, die Verantwortung für Frieden und Verständigung tragen, ist das Gebot der Stunde.
Am Freitag . den 25. Februar 2022, in der Woche, als russisches Militär auf Befehl Wladimir Putins in das Nachbarland Ukraine einfiel und einen neuen Krieg entfachte, kamen um 18.00 Uhr zum Friedensglockenläuten Suderburger Bürgerinnen und Bürger zusammen, um für den Frieden zu beten. Pastorin Heike Burkert leitete die kleine Andacht, bei der auch Kerzen für den Frieden und für die Opfer des völkerrechtswidrigen Krieges angezündet wurden.